Trockenformen von Verpackungen aus Naturfaser

Trockenformen von Verpackungen aus Naturfaser

Das Cleantech-Start-up BIO-LUTIONS wird ab Sommer 2022 in einer neuen Fabrik in Schwedt/Oder das nachhaltige Herstellungsverfahren der Firma PulPac einsetzen.

Braune baserbasierte Verpackungen für Lebensmittel auf einem Fließband
In der neuen Fabrik sollen nachhaltige Verpackungen produziert werden, die fibcro®-Naturfasern von BIO-LUTIONS und die Dry-Molded-Fiber-Technologie von PulPac vereinen.

Einwegkunststoffe zu ersetzen, lautet Ziel, das das deutsche Cleantech-Start-up BIO-LUTIONS und das schwedische Start-up PulPac verbindet. Jetzt bringen beide Firmen auch ihre Expertise zusammen: In Schwedt an der Oder soll in diesem Sommer eine neue BIO-LUTIONS-Fabrik den Betrieb aufnehmen, die auf die Technologie der Schweden setzt. Entstehen sollen dort dann Protein-, Obst- und Gemüseverpackungen sowie Besteck und Geschirr aus pflanzlichen Fasern. Sowohl bei den Kosten als auch den qualitativen Eigenschaften sollen sie Zellulose-Produkten überlegen sein.

80% geringerer CO2-Fußabdruck

BIO-LUTIONS hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, das aus landwirtschaftlichen Reststoffen selbstbindende und langlebige Fasern erzeugt. Weil dabei weder Bindemittel noch eine chemische Zellulose-Isolierung erforderlich sind und die gesamte Faser genutzt wird, ist die Methode besonders nachhaltig und wirtschaftlich. Beide Eigenschaften sollen nun durch die Trockenformtechnologie von PulPac weiter verbessert werden. Der Prozess des Start-ups ist nach Angaben von BIO-LUTIONS sehr schnell und günstiger als etablierte Faserformverfahren. Außerdem habe er einen bis zu 80% geringeren CO2-Fußabdruck, weil deutlich weniger Wasser und Energie benötigt würden.

Produkte kommen noch 2022 auf den Markt

„Wenn wir in der Lage sind, Partnerschaften zu bilden, die sich auf die Entwicklung echter Lösungen für das Kunststoffzeitalter konzentrieren, anstatt zu versuchen, Mauern zu errichten, dann wird ein echter Wandel möglich“, freute sich BIO-LUTIONS-CEO Eduardo Gordillo bei der Mitteilung der Kooperation. Damit nutze das Unternehmen nun zwei zentrale Produktionsverfahren, was eine technologische Diversifizierung ermögliche. PulPac-CEO Linus Larsson versprach: „Die Produkte, die bereits in diesem Jahr auf den Markt kommen, werden das Konzept der nachhaltigen Verpackung einen großen Schritt voranbringen.“

Weitere Kooperationen bereits aktiv

BIO-LUTIONS kooperiert in Schwedt bereits mit dem Faserexperten Zelfo bei der Nutzbarmachung landwirtschaftlicher Reststoffe. Gemeinsam mit dem US-Spezialchemie-Unternehmen Solenis entwickelt BIO-LUTIONS zudem nachhaltige Beschichtungen für faserbasierte Verpackungen.

bl